40 Jahre Karate Dojo in Zwingenberg

Im März 2018 jährte sich die Gründung des Karate Dojo Zwingenberg zum 40. mal. Zu diesem Anlass veranstaltete unser Dojo am 7. April 2018 einen ganztägigen Lehrgang unter Leitung von Amir Valadkhani (7. Dan), Walter Rechel (6.Dan) und Thomas Schwebe (6. Dan). Rund 100 Karateka aus ganz Hessen nahmen die Einladung gerne an und ehrten damit auch die 40-jährige Arbeit von Walter Rechel als Dojo-Leiter, Prüferreferent, Trainer, Mentor und Motivator.

In zwei Hallenteilen wurden parallel Einheiten zu den Themen Kihon, Kumite oder Kata angeboten. Hier konnte jeder sein Können und Wissen ausbauen. Der Lehrgang wurde auch von einem Großteil der hessischen Prüfer dazu genutzt Ihr Wissen zu vertiefen und natürlich um den Lizenzerhalt zu sichern.

Das Zwingenberger Karate-Dojo blickt nun auf eine 40-jährige Geschichte und Tradition zurück, was in dieser schnelllebigen Zeit sicherlich ein außergewöhnliches Ereignis ist:

Im März 1978 wurde das Dojo von Walter Rechel, Georg Rechel und Addy Melzer als Abteilung des TuS Zwingenberg gegründet. Es war eines der ersten Dojos an der Bergstraße und entwickelte sich, dank engagierter Trainingsarbeit, in kurzer Zeit zu einem renommierten Dojo, dass weit über die Bergstraße hinaus bekannt wurde. Bis in die 90er konnte das bis dahin wettkampforientierte Dojo einige gute Platzierungen auf nationaler Ebene holen, bis man sich dann entschied, das Dojo in Richtung Kampfkunst und somit mehr in den Breitensport zu führen. Es gingen einige Karate-Schulen im weiteren Umkreis aus den Dojo Zwingenberg hervor und über die 40 Jahre durchliefen gut 1000 Karatekas das Dojo, darunter mehr als 50 Schwarzgurte.

Walter war in den ersten 10 Jahren des Bestehens der Abteilung, wie auch schon zuvor, weiterhin Mitglied bei der TSG 1846 und Bodo Do Tameshi in Darmstadt. Dort startete er insgesamt über 10 Jahre in der Kumite-Mannschaft an nationalen und internationalen Meisterschaften. Für ihn bedeutete das tägliches Training in mehr als 20 Jahren.

Über diesen Weg hatte Walter Zugang zu internationalen Karate-Meistern, die als Karate-Legenden in die Geschichte eingegangen sind. Von dort konnte er, wie nur Wenige, Wissen und Kenntnisse übernehmen, was wiederum seine Beliebtheit als Trainer enorm gesteigert hat. Noch heute wird er von Vereinen innerhalb Deutschlands zur Durchführung von Lehrgängen eingeladen.

Neben der Arbeit im eigenen Dojo engagierte sich Walter auch auf Landes- und Bundesebene und zeichnet dadurch mitverantwortlich für die Prüfungsordnung des DKV, sowie die Einführung des Stiloffen Karates in Hessen und über 16 Jahre für die Durchführung einer qualifizierten Prüferausbildung im HFK. Weiterhin gehört Walter seit vielen Jahren zum Kreis derer, die in Hessen über die Zulassung und Entwicklung der hohen Dan-Träger, ab 4.Dan und die Zulassung von Dan-Prüfern im Prüfungswesen mitentscheiden.

Geehrt wurde Walter und die Abteilung von Anette Klüber-Meyer als 1. Vorsitzende des TuS Zwingenberg, Marijke Bancov als Vertreterin des HFK und DKV, sowie Clemens Keinz (5. Dan) als Karate-Abteilungsleiter die Laudatio vorgetragen. Hier wurde aus verschiedenen Perspektiven, zum Teil mit persönlichen Erfahrungen, auf die letzten 40 Jahre des Dojos eingegangen. Schlussendlich ließ auch Walter einen abgesteckten Ausblick seines Karate-Lebens Revue passieren. Wie er selbst sagte, wäre eine tiefere Ausbreitung mit seinen Erlebnissen, Anekdoten und Geschichten ein abendfüllendes Programm, seines ja insgesamt 50 Jahre währenden Karate-Lebens. Walter übertrug im Anschluss die zukünftige technische Leitung offiziell an Clemens Keinz, Träger des 5. Dan, langjähriger Abteilungsleiter, B- Prüfer beim HfK und B-Trainer Breitensport. Clemens führt die Abteilung seit vielen Jahren innerhalb des TuS und in Teilen auch nach außen, genauso wie die Organisation des Trainingsbetriebs. Die Gesamtübergabe kam aus Walters Sicht nach 40 Jahren nun zum richtigen Zeitpunkt. Walter wird uns in Teilbereichen erhalten bleiben. So führt er weiterhin das überregionale Dan-Training an jedem zweiten Sonntag durch, wie auch das diesjährige Trainingslager am Edersee, gemeinsam mit Clemens.

Dank Walter bedeutet Karate in Zwingenberg seit ca. 20 Jahren „Breitensport auf höchstem Niveau“. Er ist es auch, der seit über 40 Jahren die treibende Kraft unserer Karateabteilung ist und darf ohne Übertreibung als Pionier, des Bergsträßer und hessischen Karates bezeichnet werden. Im Dojo wird nach wie vor immenses Wissen gelehrt, welches sich über die Jahrzehnte angesammelt hat. Ohne Ausnahme wird es jedem vermittelt, der interessiert und engagiert ist.

Das Wissen und die Art und Weise, wie seit Jahrzehnten Karate in Zwingenberg vermittelt wird, hat einen besonderen Stellenwert. Daher erhalten wir von Gästen im Training, von Wiedereinsteigern oder von eigenen Mitgliedern immer wieder eine positive Resonanz über die angebotene Qualität der vermittelten Trainingsinhalte.

Wir, die Zwingenberger-Karateka möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Teilnehmern und Ausführenden für den gelungenen Lehrgang bedanken.